Inzwischen (im September 2017) ist mein Atelier noch einmal umgezogen, diesmal aus familären Gründen nach Rysum in Ostfriesland. Rysum ist ein noch vollständig erhaltenes Warfendorf mit einer Windmühle und einer Kirche, in der die älteste Orgel Deuschlands zu finden ist.
Dort habe ich auch wieder begonnen, mich mehr um das Genre Druckgrafik zu kümmern, meine digitalbearbeiteten Fotografien, die ich ab jetzt unter der Bezeichnung "digital painting" zusammenfassen werde, entstehen aber nach wie vor am Computer in Freiburg.
Die Serie „in ordnung“, die entstanden war, weil ich nach dem Umzug (2011) meines Ateliers von Offenburg nach Freiburg in die Bettackerstraße das Gefühl hatte „Ordnung" schaffen zu müssen, hat sich inzwischen weiterentwickelt zu der Serie "elements". Die Aufnahmen dazu entstanden überwiegend in deutschen oder französischen Häfen. Die digitalen und einige analoge Fotografien werden mittels Ausschnittvergrößerung, Spiegelung, Drehung, Verzerrung zu einer Ordnung gezwungen, die meist vorher so nicht erkennbar war.
Nach wie vor aber gehört meine „große Liebe“ der Druckgrafik und ich habe vor, im neuen Atelier meiner Druckpresse wieder mehr Zeit zu widmen. An dieser alten und so vielseitigen Technik reizt mich vor allem der technische Teil, der meiner Experimentierfreude immer wieder neue Impulse gibt. Auch beim Kombinieren von Medien und Techniken versuche ich Wege zu gehen, die nicht von allen beschritten werden.
Obwohl ich Personen in meinen Arbeiten nur selten darstelle, ist das Wesen „Mensch“ immer präsent. In der Serie „funkenflug“ (1995 – 2005) erstellte ich aus Stücken meiner eigenen Grafiken Collagen, die ich an Frauen verschiedenster Nationalitäten schickte, mit der Bitte, zu den Collagen einen kurzen Text, gelesen oder selbst erschaffen, in ihrer Handschrift zu schreiben. Den Text setzte ich mittels Lithografie zu den Collagen, so dass durch die Kombination ein neues Gesamtbild entstand.
Worte und Texte beeinflussten meine künstlerische Arbeit von Anfang an. Nachdem ich die Technik des Buchdrucks erlernt hatte, entstanden Radierungen zu indianischen Gedichten (1988 -1993). Die Gedichte wurden mittels handgesetztem Bleiletternsatz zu den Radierungen gedruckt. Auch hier steht wiederum der Mensch und sein Umgang mit der Natur im Fokus der Gedichte. Die Danksagungen an den „Großen Geist“ und „Mutter Erde“ sind, aber auch Mahnungen an uns, diese Welt nicht zu zerstören und für folgende Generationen zu erhalten.